Mit dem Endresultat konnten nach 90 Minuten alle Duisburger gut leben. Trotz verspielter Führung beim SC Freiburg II erkämpfte sich der MSV Duisburg zum Drittliga-Auftakt im Dreisamstadion ein 1:1-Unentschieden (0:1). Einzig die Verletzung von Niklas Kölle trübte die Stimmung.
Ohne den angeschlagenen Hoffnungsträger Pascal Köpke (Muskelverletzung), dafür mit Vincent Müller als Nummer eins – der Keeper konnte das Duell gegen Dennis Smarsch vorerst für sich entscheiden - reiste der MSV in den Breisgau. Die RS-Prognose zur Duisburger Startelf ging abgesehen von einer Position auf. Marvin Senger erhielt in der Innenverteidigung neben Kapitän Sebastian Mai den Vorzug vor Tobias Fleckstein.
600 MSV-Fans legten die 500 Kilometer am Wochenende zurück, die Zebras liefen bei nasskaltem Wetter erstmals in den neuen grünen Ausweichtrikots auf. Die Mannschaft von Torsten Ziegner gab von Beginn an Gas und nutzte die Schwächen in der SCF-Defensive. Benjamin Girth scheiterte aus kurzer Distanz gleich zweimal am dritten Freiburger Bundesligatorhüter Benjamin Uphoff (4.).
Dann der frühe Schock: Niklas Kölle fiel nach einem taktischen Foul von Davino Knappe auf Höhe der Mittellinie unglücklich auf den Rasen. Der vierte Offizielle winkte sofort die Physios heran. Mit ausgestrecktem Arm und schmerzverzerrtem Gesicht musste Kölle früh in die Kabine und machte Platz für Chinedu Ekene. Vieles deutete auf eine ausgekugelte Schulter hin.
MSV: Müller – Bitter, Mai, Senger, Mogultay – Bakalorz, Jander – Pledl, Pusch (46. Bakir), Kölle (11. Ekene) – Girth (71. Anhari).
Schiedsrichter: Christian Ballweg
Zuschauer: 2.887
Gelbe Karten: Knappe (10.), Pusch (18.), Rüdlin (30.), Bakir (59.), Stark (61.), Mogultay (63.), Mai (86.).
Tore: 0:1 Senger (28.), 1:1 Fahrner (46.).
Der Vizemeister der Vorsaison kam danach unter den Augen von Freiburgs Bundesligatrainer Christian Streich etwas besser ins Spiel. Doch das Tor machten die Gäste – und was für eins. Ekene köpfte eine schlecht verteidigte kurze Ecke zu Senger in den Strafraum. Der Innenverteidiger nahm den Ball mit der Brust an und traf per Seitfallzieher sehenswert in den linken Knick. Es war das erste MSV-Tor für den ehemaligen Lauterer.
Der MSV ließ zwar einige Möglichkeiten zu, verteidigte aber in der ersten Hälfte insgesamt gut. Die Meidericher blieben die gefährlichere Mannschaft. Kolja Pusch setzte eine Hereingabe von Baran Mogultay per Kopf an die Latte (43.).
Nur zwölf Sekunden nach Wiederanpfiff schlief die Duisburger Defensiv dann komplett. Philip Fahrner glich per Abpraller schnell ins leere Tor aus (46.). Die Gastgeber drehten auf und schnupperten am zweiten Treffer. Bei der Ziegner-Elf lief offensiv viel über Neuzugang Thomas Pledl und Joker Alaa Bakir. Das Spiel blieb bis zum Schluss völlig offen. Ji-Han Lee zwang Müller in der Schlussphase noch zu einer Glanzparade, Pledl hatte die Entscheidung per Aufsetzer ebenfalls noch auf dem Fuß.
Für den MSV geht es nach der DFB-Pokal-Pause am 19. August mit dem ersten Heimspiel gegen den TSV 1860 München weiter.